Berlin-Pavillon

Berlin-Pavillon
1956–57

Straße des 17. Juni 100, 10557 Berlin-Tiergarten
Auftraggeber: Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen Berlin

Berlin-Pavillon. Foto: Gunnar Klack 2009

Hermann Fehling gewann den Wettbewerb, dessen Jury Hans Scharoun vorsaß; Peter Pfankuch und Daniel Gogel wurden als Mitarbeiter aufgeführt. Bei der Realisierung des Gebäudes war die Bürogemeinschaft Fehling, Gogel, Pfankuch bereits gegründet. Während der Bauausstellung „Interbau“ von 1957 diente der Berlin-Pavillon zur Präsentation der Berliner Stadtentwicklung und als Eingangsgebäude zum Ausstellungsgelände des Hansaviertels. Seine filigrane Dachkonstruktion und großflächig verglasten Fassaden versinnbildlichen Leichtigkeit und Offenheit.

Dem Grundriss des Berlin-Pavillons liegt ein quadratisches Raster zugrunde, das diagonal geschnitten wird.

In die Hausfront zur Straße des 17. Juni ist ein geschlossener Gebäudeteil eingestellt, ein mit Eternitplatten verkleideter Keil. Dessen abgeschrägte Front verleiht dem Bau Dynamik und optimistische Progressivität.
Nach Ende der „Interbau“ wurde der Pavillon zunächst als Gastronomie genutzt. Er wurde 1991 modernisiert und erweitert. Der Trakt der Versorgungsräume wurde verlängert, der Eternitkeil erhielt zwei Fenster und der Kunstharzbelag des Fußbodens wurde durch glatte Steinplatten ersetzt. Diese Umbauten wurden von Daniel Gogel selbst geplant. In den Neunzigerjahren diente der Pavillon als als Informationsstelle der Senatsverwaltung für Bau- und Wohnungswesen, dann als Präsentationsraum der Königlich Preußischen Porzellan-Manufaktur (KPM).

Petra und Paul Kahlfeldt ließen beim Umbau zum Fast-Food-Restaurant 2004 eine Umluftheizung installieren, deren eigene Luftzirkulation den Wärmedurchgang durch Dach und Einfachverglasung reduziert. Die großen Rohre dieser Lüftungseinheit hängen als eigenständige Objekte im Raum und greifen die Bausubstanz des Berlin-Pavillons nicht an. Auch weitere Maßnahmen – wie die Installationen der Küchentechnik und der Verkaufsstand am Drive-in – wurden als demontable Additionen erstellt.

Berlin-Pavillon. Foto: Gunnar Klack 2009

Nach Ende der Nutzung durch die KPM wurde zunächst ein Abriss erwogen. Insofern kann die Nutzung durch das Fast-Food-Restaurant durchaus als rettender Glücksfall betrachtet werden.